seit 2012 (ongoing)

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) dokumentiert seit 2014 die Zahl der Menschen, die während ihrer Migration sterben. Seitdem sind weltweit mehr als 33.200 »Flüchtlinge« durch die Umstände ihrer Migration zu Tode gekommen, davon mehr als 20.000 an den Grenzen Europas.

Das macht die »Mauern« der »Festung Europa« zu den tödlichsten Grenzen der Welt.

Aber was bedeutet dieses Europa und die Flucht für sie? Wie ist ihre Geschichte und wie ist sie verlaufen? Was macht Europa zu einer solchen Festung und vor allem: Was macht diese »Festung Europa« mit uns?

Die Fragen stellt sich Markus Seibel auf seinen Reisen an die Transitorte – kartographisch bestimmte Landesgrenzen – auf denen er Hoffnung, Scheitern und den starken Willen nie aufzugeben erlebt.
Die daraus unter anderem entstandene Videoarbeiten von Markus Seibel zeigen, über das Dokumentarische hinaus, ein collagiertes Narrativ der Beobachtungen von Ungerechtigkeit, Stagnation, Durchhalten und vermittelt dabei Emotionen auf sanfte aber eindringliche Art – abseits situativen Schockfotos.

In Zusammenarbeit mit der Gestalterin Daniela Sonnabend wurden die Videoarbeiten in Verbindung mit der plastischen Anordnung von Zeitungsstapeln zu einer ortsspezifischen, organischen Installation ergänzt.
Das gesamte Archiv des Projekts wurde hierfür neu gesichtet, bisher unveröffentlichte Fotografien ausgewählt und zueinander angeordnet. Dabei bezieht sich das Layout auf die bisherigen Ausstellungsformen der Arbeit und übersetzt diese in eine vervielfältigte Printform in einer Edition von 2000 Stück.

Die Zeitung ist, als interaktives Dialogobjekt, zum Anschauen und zur freien Mitnahme bestimmt.

Ausstellungsdauer: 13. März 2021 – 30. Mai 2020

Plakat gestaltet von Christian An